Das Wort Doula (Douleia) kommt aus dem Altgriechischen und kann mit „Dienerin der Frau“ oder auch „betreuende Frau“ übersetzt werden.
Was ist eine Doula?
Eine geburtserfahrende Frau, die Gebärende, durch ihre verlässliche Anwesenheit während der gesamten Geburt emotional und physisch begleitet und individuell unterstützt. Sie hilft eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und bietet Entspannungs- und Massagetechniken an. Sie gibt Ermutigung sich auf die Geburtsreise einzulassen und hilft der Frau ihre Gebärkompetenz zu stärken.
Frauen, die Doulas werden, sind oft in besonderem Maße empathiefähig, liebevoll und tolerant. Durch die Ausbildung zur Doula erwerben sie umfassende Kenntnisse über den natürlichen Geburtsvorgang aber auch über mögliche Stagnationen und eventuell nötig werdende Interventionen unter der Geburt.
Ihr eigenes Muttersein, ihre Lebenserfahrung und Intuition verhelfen ihr zu innerer Ruhe und Zuversicht, die sich idealerweise auf die werdende Mutter/die werdenden Eltern überträgt. Ihre emotionale Zuwendung kann eine tiefgehende therapeutische Wirkung haben und dadurch helfen, zu entspannen, sich dem Geburtsprozess hinzugeben, in Liebe loszulassen.
Wie unterstützen Doulas?
Doulas als Bindeglied
Doulas sind das Bindeglied zwischen Frau, Mann und dem Geburtsteam. Im Kreißsaal, vor und während der Geburt ist die Unterstützung des werdenden Vaters oder eines anderen Vertrauten wichtig. Ein eventueller Erwartungsdruck lässt sich einfacher auf mehrere Schultern verteilen. Der werdende Vater kann viel einfühlsamer die Verbindung zur Mutter und zum Baby halten, wenn ihm die Doula den Rücken frei hält.
Das kommt der Paarbeziehung sehr zu Gute, auch über die Geburt hinaus, wenn aus zwei drei werden und sich die Paarbeziehung in eine Elternschaft wandelt.
Die Doula hat viele Möglichkeiten, dem Partner zu zeigen, wie er seine Frau in den verschiedenen Phasen der Geburt wirkungsvoll unterstützen kann.
Ein Vater nach der Geburt seines Kindes: „Ich bin schon mehrere Marathonrennen gelaufen, habe große Wandertouren mit schwerem Rucksack gemacht und habe auch schon mal vierzig Stunden durchgearbeitet, wenn Not am Mann war; aber mit meiner Frau die Geburt durchzustehen hat mich mehr Anstrengung gekostet und mehr erschöpft als jede dieser Unternehmungen. Die Doula war eine ganz entscheidende Hilfe für uns.“* |
Entlastung für das Geburtsteam
Auch die Hebammen und das Klinikpersonal / Geburtsteam, die oft mehrere Geburten gleichzeitig betreuen, werden durch die Doula in erheblichem Maße entlastet. Traditionell betreute früher eine Hebamme 1:1 eine Gebährende. Diese Zeiten sind längst vorbei. Durch die Doula findet die Hebamme die Mutter entspannter vor, was den Geburtsfortschritt sehr begünstigt und nachweislich verkürzt (mehr dazu: Deutsche Hebammen Zeitschrift 12/2009).
"Jede Frau, die auf natürlichem Weg in einem geschützten Raum ihr Kind geboren hat und dabei ihre Kraft, auch ihre Grenze (...) gespürt hat, wird bestätigen, dass sie in ihrem weiblichen Potenzial über sich selbst hinausgewachsen ist; sie ist angefüllt mit Stolz und sie ist eine andere, als sie es vorher war."* |
Wissenschaftliche Studien und Untersuchungen zeigen, dass DOULAS ein großer Gewinn in der modernen Geburtsarbeit sind.
Die Cochrane Collaboration, eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, hat in ihrem Report im Oktober 2012 über die Auswirkungen von kontinuierlicher Geburtsbegleitung durch eine Doula folgende Fakten dokumentiert, die aus 22 Studien mit insgesamt 15.288 Frauen zusammengetragen wuden*:
Die Untersuchungen ergaben auch, dass (sich) durch die Begleitung:
*Quelle: »Continuous support for women during childbirth«, Hodnett ED, Gates S, Hofmeyr GJ, Sakala C; The Cochrane Collaboration veröffentlicht in The Cochrane Library 2012, Ausgabe 10.
Der Unterschied zwischen einer Hebamme und einer Doula:
Gemeinsam haben die Hebamme und die Doula, dass sie die werdende Mutter (idealerweise bereits) in der Schwangerschaft, unter der Geburt und auch im Wochenbett begleiten.
Im Gegensatz zur Hebamme, benötigt die Doula keinerlei medizinische Ausbildung und hat auch keine medizinische Verantwortung, obwohl sie selbstverständlich umfassende Kenntnisse rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett erworben hat. Sie betreut und unterstützt die Frau auf rein emotionaler, mentaler und praktischer Ebene.
Was eine Doula nicht macht:
Welche Pflichten eine Doula hat: